+++ Mit geselligem Picknick am Hüttchensbaum +++
Bei strahlend schönem Sonnenschein fanden sich zahlreiche Gäste ein zum „Picknick am Hüttchensbaum“ auf den Neuendorfer Rheinwiesen. Gemeinsam feierten sie die Einweihung der Bronzeplastik „Unnermudder“ des Neuendorfer Künstlers Günter Hack und ihre Übergabe an die Stadt. Oberbürgermeister David Langner ließ es sich nicht nehmen, die Plastik selbst zu enthüllen, unterstützt von vier Rheintöchtern, alle Schülerinnen der Theater AG der Grundschule Neuendorf. Eine gar schreckliche Moritat, bebildert und gesungen im Stil der Bänkelsänger, löste allgemeine Heiterkeit aus und rundete das offizielle Programm ab. Es folgte ein geselliges Zusammensein mit Picknick bis in den Abend hinein. Ein Quartett untermalte das Geschehen mit Musik.
Damit konnte ein lang gehegtes Vorhaben realisiert werden: eine künstlerische Erinnerung an die traditionsreiche Verbindung von Neuendorf mit dem Rhein. Die Unnermudder gilt in der regionalen Überlieferung als geheimnisvolle, zugleich mahnende Figur. Sie soll laut Sage dafür verantwortlich sein, dass Kinder im Rhein ertrinken. Eltern mahnten früher ihre Kinder „Geh nicht so nah ans Wasser, sonst holt dich die Unnermudder“ Über Jahrhunderte hinweg war die Ortsgeschichte geprägt von Fischern, Flößern und Bauern, deren Leben stets eng mit dem Rhein verbunden war und immer wieder kam es zu Unglücksfällen.
Die Figur wurde aus Spenden finanziert, die im Rahmen der von der Kulturinitiative Neuendorf organisierten Höfe-Gärten-Gassen Feste in den Jahren 2014, 2016 und 2018 gesammelt wurden. Die Aufstellung wurde aus Mitteln des Verfügungsfonds Soziale Stadt finanziert.
Die Plastik verbindet Kunst, Tradition und Gemeinschaft in besonderer Weise. Das Picknick am Hüttchensbaum zeigte eindrucksvoll, wie sehr die neue Plastik schon jetzt als kulturell umfassendes Zeichen im Stadtteil angenommen wird.
Bericht: Andreas Duderstaedt